Tierius von Westwalden

🌿 Tierius von Westwalden 

Der Wächter am Rand des Waldes

Im Westen Mydors, dort, wo die alten Wälder wie ein grünes Meer gegen die grauen Hügel branden, liegt Westwalden – ein Land aus Nebel, Moos und Erinnerung. Zwischen uralten Eichen und sanften Pfaden wacht ein Mann, den nur wenige kennen, und noch weniger verstehen: Tierius von Westwalden, einer der letzten Grünen Ritter.

 

Seine Harnisch ist aus festem Leder gearbeitet, bestickt mit Blättern und Ranken, als trüge er selbst ein Stück des Waldes auf der Haut. Wenn er geht, raschelt er leise – wie Wind in Herbstlaub. In seiner Hand ruht Blattfall, das Schwert aus grünem Stahl, dessen Klinge im Zwielicht schimmert wie Morgentau.

Tierius ist kein Mann vieler Worte. Er lebt zurückgezogen in einer alten Hütte nahe der Grenzsteine, wo der Wald in die Weiden des Südens übergeht. Doch wenn Gefahr droht – wenn Schatten aus dem Dornengebirge ziehen oder finstere Nebel aus den Sümpfen kriechen – dann taucht er auf, still und unbeirrbar.

Man erzählt sich, dass er einst dem Orden der Grünen Flamme diente, Hüter alten Wissens über Erde, Heilung und Wandel. Doch der Orden zerfiel, und Tierius blieb – als letzter Wächter eines Schwurs, den die meisten längst vergessen haben.

Er folgt keinem König, keiner Krone. Seine Treue gilt den stillen Dingen: den Wurzeln, die halten; dem Licht, das durch Blätter fällt; den Pfaden, die niemand mehr geht.
Doch wer ihn je kämpfen sah, weiß, dass in ihm eine Macht ruht, die mehr ist als menschlich – eine uralte Kraft, wie sie nur jenen zuteil wird, die von der Erde selbst erwählt wurden.

Manchmal, in klaren Nächten, sieht man fern am Waldrand ein schwaches grünes Leuchten.
Dann flüstern die Alten:

„Tierius wacht wieder. Der Wald ist nicht vergessen.“


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Kommentare

Aron
Vor 2 Tage

Der hamer perfekt 👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍